Besuch in Crainfeld

Am 3. Februar machten sich Ute Blöcher, Melanie Bonorden und Sabine Frech vom der Arbeitsgruppe Hirzenhainer Dorfladen auf den Weg ins 120km entfernte Crainfeld. Dies ist ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Grebenhain im Vogelsbergkreis. Das Ziel der Fahrt: Einholung von Informationen, Ideen und Tipps, die bei der Planung und Organisation rund um den kommenden Dorfladen wichtig werden könnten.

Dort wurde 2022 ein Dorfladen eröffnet, nachdem die vorherigen Betreiber den Laden aus Altersgründen geschlossen hatten. Ähnlich wie in Hirzenhain war der Betreiber auch der Bäcker. Crainfeld hat im Gegensatz zu Hirzenhain nur eine Einwohnerzahl von 400 Personen, außerdem findet sich in nur 1km-Entfernung ein Supermarkt. Trotzdem war der Wunsch nach einem Ort für die Nahversorgung und Kommunikation so groß, dass sich eine Initiative gegründet hat, um einen Dorfladen zu gründen. Da die Situation in Hirzenhain vergleichbar ist, wurde relativ spontan beschlossen, sich mit den Gründern in Crainfeld in Verbindung zu setzen.

Die Beschreibung der Vorarbeiten, bis es zur Ladenöffnung kommt, hat die Besucher in ihrem Ausmaß etwas überrascht. Schnell wurde erkennbar, dass man einen langen Atem braucht und viele Hände, die ineinandergreifen müssen, um ein solches Projekt erfolgreich auf die Beine zu stellen Es müssen viele verschiedene Arbeiten zeitgleich erfolgen, da vieles ineinandergreift. Klar und deutlich wurde, dass Manpower gebraucht wird. Leute die alle das gleiche Ziel verfolgen – nämlich ein funktionierendes Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen. Es werden Personen gebraucht, die eine Festanstellung anstreben aber auch Ehrenamtliche, damit der Dorfladen auf lange Sicht bestehen bleibt. Dies gilt nicht nur für den Verkauf, sondern insbesondere auch für die Buchhaltung, Vorstandsämter und Aufsichtsratsmitglieder.

Fazit des Besuches:

• Nach dem Besuch wird ein großer Respekt vor der Aufgabe empfunden und es ist nur mit vielen „Mitmachmenschen“ realisierbar. Da heißt es „mutig voran“.

• Die Einwohner bzw. Genossenschaftsmitglieder müssen sich mit dem Laden identifizieren und ihn wertschätzen.

• Es wird nicht schnell gehen, wenn Fördergelder beantragt werden sollen. Hierfür müssen viele bürokratische Hürden genommen werden.

• Wenn so ein Projekt in einen 400-Seelen-Ort möglich ist, dann sollten wir es mit 1900 Einwohnern auch stemmen können.

Es werden Viele gebraucht, aber mit Vielen kann man viel erreichen.